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In seiner Sitzung vom 21. Juni 2024 hat der Verwaltungsrat des Studierendenwerks Niederbayern/Oberpfalz (STWNO) eine Erhöhung des Grundbeitrags beschlossen. Der Grundbeitrag ist eine Gebühr, die alle Studierenden an einer Hochschule pro Semester zahlen müssen, um zur Finanzierung der Dienstleitungsangebote eines Studierendenwerks beizutragen.

Ab dem Sommersemester 2025 wird der Grundbeitrag des STWNO um 10 Euro auf 82 Euro pro Semester festgelegt. Diese Entscheidung wurde nach eingehender Beratung im Verwaltungsrat und in enger Zusammenarbeit mit den Studierendenvertretungen der betreuten Hochschulen getroffen. Die Anpassung des Grundbeitrags ist notwendig, um auf finanzielle Herausforderungen zu reagieren und den Studierenden ein qualitativ hochwertiges Dienstleistungsangebot anzubieten. Die letzte Beitragserhöhung wurde im November 2022 beschlossen.

Konstante Mensapreise

Seit Oktober 2017 hat das STWNO die Preiskategorien für Hauptgerichte in den Mensen nicht angehoben. Auch der Preis für das günstige 2-Euro-Gericht für Studierende blieb trotz allgemeiner Preissteigerungen konstant. Die Fortführung des 2-Euro-Gerichts auch im Jahr 2025 wurde von den Studierendenvertretungen gefordert. Das STWNO sichert die Beibehaltung für 2025 zu. Um die Preise für Studierende stabil zu halten, müssen jedoch die Gästepreise an die Preissteigerungen angepasst werden.

Erweiterte Öffnungszeiten der gastronomischen Einrichtungen

Auf vielfachen Wunsch der Studierenden hat das STWNO die Öffnungszeiten mehrerer Cafeterien in den letzten beiden Semestern verlängert. Dadurch ist auch eine Campusverpflegung in den Abendstunden möglich. Dies erfordert jedoch zusätzliches Personal und führt zu höheren Betriebskosten, welche durch die Erhöhung des Grundbeitrags zum Teil gedeckt werden können.

Personalaufbau trotz defizitärer gastronomischer Einrichtungen

Trotz finanzieller Defizite in fast allen Cafeterien hat das STWNO auf Wunsch der Studierenden das Personal in diesen Einrichtungen aufgestockt und die notwendigen Kosten dafür getragen. Nur dadurch konnte und kann man den gestiegenen Anforderungen und den Bedürfnissen der Studierenden gerecht werden. Auch diese Kostensteigerung muss zum Teil durch den angehobenen Grundbeitrag gedeckt werden. Ziel ist es, eine hohe Qualität des Essens und Trinkens am Campus zu gewährleisten.

Einsatz für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Das STWNO wird in den nächsten Jahren in seinen Mensen eine umfassende CO²-Bilanzierung durchführen, um seinen Gästen unter anderem eine Entscheidungshilfe für klimafreundliche Gerichte zu bieten, aber auch den CO²-Verbrauch der Einrichtungen zu überwachen. Außerdem soll der Fokus noch stärker auf regionalen und klimafreundlichen Waren liegen, was zu höheren Einkaufskosten führen wird. Diese Maßnahmen sind ein Wunsch der Studierenden und erfordern zusätzliche finanzielle Mittel.

Schaffung von studentischem Wohnraum

Der erhöhte Grundbeitrag trägt auch zur Finanzierung wichtiger Bauprojekte bei, wie der Sanierung und dem Neubau von Studierendenwohnanlagen in Passau und Straubing sowie Neuplanungen in Regensburg. Diese Maßnahmen sind essenziell, um die Wohnsituation für Studierende zu verbessern und den steigenden Bedarf an studentischem Wohnraum zu decken.

Aufrechterhaltung von weiteren Leistungsangeboten

Der erhöhte Grundbeitrag ermöglicht, weiterhin ein breites Dienstleistungsangebot bereitzustellen. Dazu gehören das Bauen, Sanieren und Verwalten von Studierendenwohnanlagen, Beratungen in verschiedenen Lebenslagen und bei psychischen und sozialen Schwierigkeiten, die Förderung studentischer Kultur am Campus. Diese Angebote sind essenziell, um den Studierenden ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen.

Rückgang der Studierendenzahlen 2025

Aufgrund des ausfallenden Abiturjahrgangs in Bayern im Jahr 2025 wird die Zahl der Studierenden sinken. Weniger Studierende bedeuten weniger Einnahmen durch den Grundbeitrag, während die Fixkosten konstant bleiben. Die Beitragserhöhung hilft, diesen Einnahmeverlust auszugleichen und weiterhin ein breites Angebot aufrechtzuerhalten.

Steigende Energiepreise

Die Energiekosten haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Insbesondere durch die Anpassung an nachhaltigere und umweltfreundlichere Energiequellen und Baustandards sind Ausgaben des STWNO gestiegen. Diese Kostensteigerungen können nur teilweise durch Einsparungen kompensiert werden und machen eine Anpassung des Grundbeitrags unerlässlich.

Tarifsteigerungen 2024 und 2025

Die Anpassung der Gehälter im öffentlichen Dienst führt zu erheblichen Mehrkosten für das STWNO. Diese Erhöhungen sind notwendig, um qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten, was wiederum die Qualität der Dienstleistungen sicherstellt.

Steigerung der Baukosten um mehr als 4,5 %

Der Bau von neuen Wohnanlagen sowie die Sanierung bestehender Gebäude sind essentiell, um den Wohnraumbedarf der Studierenden zu decken. Die Baukosten sind aufgrund steigender Preise für Materialien und Bauleistungen im letzten Jahr erneut um mehr als 4,5 % gestiegen. Ohne die Erhöhung des Grundbeitrags wäre es nicht möglich, diese wichtigen Projekte zu finanzieren.

Die Grundbeitragserhöhung ist dem Verwaltungsrat des STWNO nicht leichtgefallen. Dank der konstruktiven Zusammenarbeit mit den Studierendenvertretungen war es jedoch gemeinsam möglich, trotz der unumgänglichen Erhöhung die Interessen und Bedürfnisse der Studierenden angemessen zu berücksichtigen.

Das STWNO sieht sich als Dienstleister für die Studierenden. Sein oberstes Ziel ist das Wohlergehen und die Unterstützung der Studierenden. Es dankt allen Studierenden für ihr Verständnis und ihre Mitwirkung und versichert, dass es auch weiterhin bestrebt ist, ihre Lebens- und Studienbedingungen stetig zu verbessern.

Was ist der Grundbeitrag eines Studierendenwerks?

Der Grundbeitrag eines Studierendenwerks ist eine Gebühr, die alle Studierenden an einer Hochschule pro Semester zahlen müssen. Dieser Beitrag wird verwendet, um verschiedene Dienstleistungen und Angebote der Studierendenwerke zu finanzieren, die den Studierenden zugutekommen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Mensen und Cafeterien: Günstige Mahlzeiten, Snacks und Getränke auf dem Campus.
  • Studentisches Wohnen: Bezahlbare Unterkünfte für Studierende.
  • Beratungsdienste: Unterstützung bei persönlichen, sozialen oder finanziellen Problemen.
  • Kulturförderung: Veranstaltungen, kulturelle Teilhabe, Erwerb von „Soft Skills“.

Durch den Grundbeitrag wird sichergestellt, dass Studierendenwerke diese wichtigen Dienstleistungen anbieten können, die den Alltag der Studierenden erleichtern und verbessern.