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…und wo du sie überall findest. Kürzere Transportwege, weniger CO2-Emissionen, weniger Verpackungsmüll. Was für den Bezug regionaler Lebensmittel spricht und wie du an sie herankommst, haben wir im Folgenden für dich zusammengetragen.

Egal ob Äpfel, Erdbeeren, Rhabarber, Feldsalat, Grünkohl oder Spargel. Die heimische Produktpalette aus Obst und Gemüse bringt bei genauerem Hinsehen viel Abwechslung auf den Teller. Direktvermarkter*innen und Landwirt*innen bieten auf verschiedene Weise ihre Waren aus eigenem Anbau an. Doch was spricht für den Kauf?

Warum sollte ich regionale Produkte kaufen?

Erstens: Klimaschutz

Kurze Transportwege bedeuten auch weniger CO2-Ausstoß. Wie von der Verbraucherzentrale  dargestellt, bedeutet dies am Beispiel von Spargel, dass regional angebauter Spargel (Umkreis von 100km) ca. 99% des CO2-Aussstoßes einspart gegenüber einem Anbau in beispielsweise Peru.1

Fast die Hälfte der Emissionen des gesamten Straßenverkehrs fällt – laut einer Studie der University of Sydney aus dem Jahr 2022 – auf den Sektor Lebensmitteltransport.2 Bei der Analyse wurden 74 Länder und 37 Wirtschaftssektoren (wie Gemüse, Obst, Vieh, Kohle und Produktion) berücksichtigt. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass reiche Industrienationen (wie z.B. Deutschland und Frankreich) an der Spitze der Lebensmittelemissionen stehen, obwohl sie im globalen Vergleich eine kleinere Bevölkerung haben.3 

Zweitens: Qualität regionaler Produkte

Lange Transportwege und Lagerung tragen dazu bei, dass Vitamin- und Mineralstoffkonzentration in Obst und Gemüse abnimmt. Denn: Nährstoffe sind empfindlich gegenüber Licht und Wärme. Zusätzlich werden Lebensmittel mit langen Transportwegen vor dem Reifeprozesse geerntet, damit sie den Weg in den Supermarkt "überleben". Das heißt, sekundäre Pflanzenstoffe, die erst im Reifeprozess gebildet werden, sind ebenfalls weniger enthalten. Sie stärken jedoch u.a. das menschliche Immunsystem und schützen so vor Krankheitserregern.4 Außerdem sorgt eine längere Reifezeit regionaler Lebensmittel dafür, dass Schadstoffe wie Nitrat aus Düngemitteln, durch die Früchte besser abgebaut werden. So nehmen wir nicht nur weniger Schadstoffe auf, sondern verringern auch die Pestizid-Belastung im Boden (und Grundwasser). 

Drittens: Transparenz und Wertschätzung

Wenn du dein Gemüse z.B. am Wochenmarkt kaufst, stehst du (meist) dem Menschen gegenüber, der die Lebensmittel angebaut hat und kannst direkt Fragen zu Herkunft und Anbau stellen. Du kannst genau die Mengen einkaufen, die du benötigst, ohne auf eine Großverpackung zurückgreifen zu müssen. Im Idealfall bewirkt diese Wertschätzung gegenüber den Produkten und die geringere Menge, dass weniger Lebensmittel in der Tonne landen. 

Viertens: Saisonalität inbegriffen

Gleichzeitig regional und saisonal einkaufen geschieht beim Einkauf am Wochenmarkt ganz automatisch. Durch eine Einschränkung der Auswahlmöglichkeiten und der Tatsache, dass nicht immer alles verfügbar ist, steigt auch die Wertschätzung gegenüber saisonalen Schätzen wie Grünkohl und Erdbeeren. Saisonale Lebensmittel verzichten ebenso auf lange Transportwege und schützen damit Umwelt und Klima. Hier findet ihr einen Saisonkalender der Verbraucherzentrale.

Fünftens: Unabhängigkeit und Verfügbarkeit von Lebensmitteln

Importierte Produkte können aufgrund von geopolitischen Maßnahmen, Einfuhrbeschränkungen oder Zöllen, Preisschwankungen unterliegen. Dies beeinflusst regionale Produkte nur sekundär, sodass sie potenziell auch die günstigere Variante darstellen können. 

Sechstens: Erhalt regionaler Biodiversität

Biodiversität wird nach der UN-Biodiversitätskonvention zusammengefasst in drei Bereiche: Artenvielfalt (Tiere und Pflanzen), Vielfalt von Ökosystemen (Wälder, Seen, Moore, Wiesen, Bäche) und genetische Vielfalt (Kombination von Genen und Voraussetzung für Artenvielfalt). Wenn Landwirt*innen Rücksicht auf das Zusammenspiel dieser Bereiche nehmen können und wegen der Rentabilität nicht auf Monokulturen zurückgreifen müssen, dann bleiben Streuobstwiesen, Weiden und Felder als wichtige Kulturlandschaften erhalten. Auf der Seite des Umwelt Bundesamts findet ihr weitere Informationen zum Thema Biodiversität.

Siebtens: Förderung regionaler Vielfalt

Regionale Produkte sind meist nicht darauf ausgelegt, in Massen für den Großhandel hergestellt zu werden. Dadurch haben die Erzeuger*innen den Vorteil, sich selbst kreativ einzubringen und auszuprobieren – mit Geschmacksrichtungen (z.B. Honig mit Orangen- oder Vanillegeschmack vom STWNO) oder Sorten, die wiederum die Biodiversität fördern.

Achtens: Weniger Verpackungsmüll

Pappschalen, Plastik-Klappdeckelschalen, Folien, Netze und Co. Die Verpackungen von Lebensmittel tragen maßgeblich zu Umweltverschmutzung und negativer CO2-Bilanz bei. Laut einer Umfrage des NABU sind im Jahr 2019 insgesamt 103.069 Tonnen Verpackungsmüll, darunter rund 66.000 Tonnen Kunststoff und über 32.000 Tonnen Papier, Pappe, Karton (PPK) durch vorverpacktes Obst und Gemüse angefallen.5 Regionale Anbieter*innen können aufgrund kürzerer Transportwege meist darauf verzichten, die Lebensmittel aufwändig zu verpacken. Wenn du auf dem Wochenmarkt beispielsweise deinen eigenen Beutel/Netz zum Transport mitbringst, fällt gar kein Verpackungsmüll an. 

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Wo kann ich regionale Produkte kaufen?

Egal, wo ihr einkauft – viele alltägliche Produkte könnt ihr nahezu überall in der regionalen Variante erhalten: 

Supermarkt/Discounter

Hier gibt es eigene Regale für regionales Obst und Gemüse, Eier, Milch, Milchprodukte, Fleisch, Honig, teilweise Brot und Gebäck und auch eine Auswahl an regionaler Feinkost.

Biomarkt

Im Biomarkt findet ihr regionales Obst und Gemüse, Eier, Milch, Milchprodukte, Fleisch, Honig, teilweise auch regionales Brot und Gebäck sowie eine Auswahl an Feinkost.

Wochenmarkt

Der Wochenmarkt bietet die optimale Gelegenheit, heimisches Obst und Gemüse, aber auch Eier, Milch, Milchprodukte, Fleisch, Honig, Brot und Gebäck zu kaufen. Auch hier habt ihr eine Auswahl an regionaler Feinkost. Laut der Bundeszentrale für Ernährung sind die angebotenen Lebensmittel hier fast immer regional. Schaut am besten gleich nach, wo und wann der nächste Wochenmarkt in eurer Nähe ist! 

Hofladen

Gerade in ländlichen Gegenden findet ihr Hofläden, die regionales Obst und Gemüse, Eier, Milch, Milchprodukte, Fleisch, Honig, Brot und Gebäck anbieten. Die Auswahl an Feinkost ist ebenfalls direkt von dem*der Landwirt*in hergestellt, der*die den Hofladen betreut. Weiterer Vorteil: Hofläden haben durch ein Selbstbedienungssystem oft durchgehend offen. Das Bundeszentrum für Ernährung listet hier die Vorteile der Direktvermarkung auf. 

Biokiste/Ökokiste

Schon mal darüber nachgedacht, sich regionales Obst und Gemüse direkt liefern zu lassen? Eine Ökokiste kannst du dir z.B. mit deinen Mitbewohner*innen teilen. Hier geht’s zum bundesweiten Verzeichnis der Aktion Ökokiste

Selbstanbau

Auf dem Balkon/im Garten kannst du vieles auch selbst anbauen, wie z.B. Tomaten, Kräuter, Kartoffeln, Karotten, Ingwer, Salat, Erdnüsse, Paprika, Chilis, Zucchini, Gurken, Kürbisse. Der Bayerische Rundfunk bietet hier eine Übersicht an Sorten und gibt Tipps

Wie erkenne ich regionale Produkte?

Grundsätzlich ist die Bezeichnung "regional" nicht mit Kriterien vorgegeben und der Begriff "Region" ist nicht geschützt. Marken und Siegel dürfen also damit werben, ohne die Region zu spezifizieren. Deshalb: achtet auf konkrete Regionsangaben wie Bayern, Rheinland Pfalz, … je nachdem wo ihr wohnt. Oft lohnt sich auch ein Blick auf regionale Siegel, wenn man diese klar zuordnen kann. Weitere Informationen zu Gütesiegeln in Bayern, findet ihr auf der Seite des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz

Woher kommen die Lebensmittel beim Studierendenwerk Niederbayern/Oberpfalz?

Das Studierendenwerk Niederbayern/Oberpfalz bezieht viele seiner Produkte – vor allem Obst und Gemüse – von umliegenden Landwirt*innen und Lieferant*innen. Bei der Vergabe von Aufträgen, ist das Studierendenwerk Niederbayern/Oberpfalz an das Vergaberecht gebunden und setzt den Einkauf regionaler Lebensmittel und soweit nach Vergaberecht möglich durch folgende Lieferant*innen um: 

Gärtnerei Küffner (Regensburg), Gemüsegroßhandel Preußner (Regensburg), Gemüsegroßhandel Schmid/Seyffart (Landshut), Kartoffelanbau Zirngibl (Pfatter), Kartoffelprodukte Koppold (Berg im Gau, LK Neuburg a.d. Donau), Feinkostsalte Kupfer (Parsdorf, LK München), Feinkostsalte Troiber (Hofkirchen, LK Passau), Bäckerei Wurm (Straubing), Bäckerei Krezschmar (Landshut), Bäckerei Edlfurtner (Passau), Goeritz (Abensberg), Innstolz (Rotthalmünster), Kelterei Nagler (Regensburg), Labertaler (Schierling, LK Regensburg), Brauerei Bischofshof (Regensburg), Brauerei Röhrl (Straubing), Löwenbräu (Passau), Händlmaier Senf (Regensburg), Dichtl Eier (Passau), Gesgu Tofu (Tiefenbach, Oberpfalz).


1 Verbraucherzentrale: Klimaschutz beim Essen und Einkaufen, https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/gesund-ernaehren/klimaschutz-beim-essen-und-einkaufen-10442 (letzter Zugriff am 10. Januar 2023). 
vgl. Mengyu Li et al.: Global food-miles account for nearly 20% of total food-systems emissions. In: nature food. 20. Juni 2022. https://www.nature.com/articles/s43016-022-00531-w (letzter Zugriff am 10. Januar 2023). 
vgl. mdr Wissen: CO2-Emissionen durch Lebensmittel – Fast die Hälfte des ganzen Straßenverkehrs. Aber es gibt Lösungen. Artikel vom 20. Juni 2022. https://www.mdr.de/wissen/lebensmittel-transportwege-emissionen-klima-100.html (letzter Zugriff am 10. Januar 2023).
vgl. für den Zusammenhang zwischen sekundären Pflanzenstoffen und Gesundheit: Bundeszentrum für Ernährung: Die bunte Welt der sekundären Pflanzenstoffe. https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/essen-und-wissen/sekundaere-pflanzenstoffe/ (letzter Zugriff am 10. Januar 2023).
vgl. Naturschutzbund Deutschland e.V.: "Über 103.000 Tonnen Verpackungsmüll für frisches Obst und Gemüse". https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/einzelhandel-und-umwelt/nachhaltigkeit/20787.html (letzter Zugriff am 10. Januar 2023).