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2022

Deutsch-französischer Studierendenaustausch 2022 – Make Peace, not War

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Als Zeichen der Wiederaufnahme des Austauschs nach der langen Zeit der Pandemie veranstaltete das Studierendenwerk vom 6. bis 10. Juni einen kulturellen Studierendenaustausch mit dem Thema „Make Peace, not War“ in Partnerschaft mit dem Crous Clermont Auvergne. Sechs französische Studierende arbeiteten in Tandems mit der gleichen Anzahl deutscher Studierender, um gemeinsam über das Thema nachzudenken und einen künstlerischen Ausdruck zu schaffen.

Engagement zu einem sehr aktuellen Thema

Die Wiederaufnahme des deutsch-französischen Studierendenaustauschs zwischen Regensburg und Clermont-Ferrand ist geprägt von den jüngsten aktuellen Ereignissen. Sie veranlassen die Studierenden über Krieg und Frieden nachzudenken und sich dafür einzusetzen, Frieden zu schaffen. So begann die Woche mit einem Austausch über die Frage: „Was haben Sie gefühlt, als Sie vom Beginn des Krieges zwischen der Ukraine und Russland erfuhren?“. Jeder Teilnehmer konnte seine Sicht auf Krieg und Frieden mitteilen, wobei einige auf das utopische Ideal eines totalen Friedens hinwiesen und andere versuchten, den Ursprung von Kriegen durch frustrierte Egos, nicht kommunizierte Gefühle oder auch Gier nach korrumpierender Macht zu verstehen. Alle Studierende betonten daher, wie wichtig es ist, sich in jeder Hinsicht und auf jeder Ebene gegen den Krieg zu engagieren.

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Binationale Kunstproduktion

Während der Woche bildeten diese Fragen die Quelle für die künstlerische Produktion in binationalen Gruppen, welche aus zwei bis vier Studierenden mit unterschiedlichem Hintergrund bestanden. Während einige „Künstlerstudierende“ (Sonderstatus an französischen Universitäten) bereits sehr stark künstlerisch engagiert waren, hatten andere ihre künstlerische Ader noch nie ausgelebt, was ihnen nun ermöglichte, ihrer Fantasie in einem Bereich ihrer Wahl freien Lauf zu lassen. Musik, Komposition und Schreiben, Gesang, Video, bildende Kunst, Fotografie, Theater und Tanz waren allesamt Ausdrucksmittel, welche die Studierenden in dieser Woche mobilisierten, um eine Botschaft des Friedens zu vermitteln.

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Die Herausforderung für die Studierenden war groß, da sie nur drei Tage Zeit hatten, um ihr Projekt vorzustellen. Alle meisterten die Herausforderung mit Bravour und stellten beim Abschiedsessen ihre Arbeiten vor. Die gesamte Gruppe sah ein Theaterstück, ein komponiertes Musikstück und die Entwürfe für einen Videoclip, vier Gedichte und ein Kunstwerk auf Leinwand, das aus Malerei, Collage und Fotografie bestand. Die gezeigten künstlerischen Leistungen sind vielversprechend für den weiteren Austausch, der nächstes Jahr in Frankreich fortgesetzt werden soll.

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Kulturprogramm in zwei Phasen

Dieses Kulturprogramm, das sich in die lange Reihe der Studentenaustausche zwischen dem Crous aus Clermont-Ferrand und dem Studierendenwerk aus Niederbayern/Oberpfalz einreiht, ist eine Partnerschaft in zwei Phasen. Die erste Woche in Deutschland bot der französischen Delegation die Gelegenheit, die deutsche Kultur zu entdecken, mit einer Führung durch das historische Zentrum von Regensburg und der Verkostung bayerischer Spezialitäten in Biergärten der Stadt. Aber auch die aktuelle Kulturszene der Universität kam nicht zu kurz bei einem Abend im Theater an der Uni, wo die Gruppe eine Aufführung des Stücks „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare sah, welches von Studierenden der Universität inszeniert und gespielt wurde.  

Die Woche war sowohl mit dem Programm als auch mit den Freundschaften, die während des Austauschs geknüpft wurden, gut gefüllt. Das Ende der Woche markiert jedoch nicht das Ende des Austauschs, da sich die Projektbeteiligten nächstes Jahr für den zweiten Teil des Programms wieder in Frankreich treffen werden. In der zweiten Woche des Austauschs werden die Studierenden vom Crous Clermont Auvergne empfangen, um ihre künstlerischen Produktionen zu vollenden. Nach dem Erfolg der ersten Austauschwoche und der kreativen Arbeit freuen sich alle Studierenden und Organisatoren auf das Wiedersehen im nächsten Jahr!

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Alle Projektbeteiligten bedanken sich ganz herzlich beim Deutsch-Französischen Jugendwerk für die finanzielle Förderung des Austauschs. https://www.dfjw.org/

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Bildnachweis für alle Fotos: © Yuliia Drahan


Deutsch-französischer Mitarbeiteraustausch 2022 – Tour d’Auvergne

Gruppenfoto Lac de Pavin web

Nach der ersten Phase des Austauschzyklus 2021-2022 im September 2021 in Niederbayern/Oberpfalz fand vom 16. bis 20. Mai 2022 der Rückbesuch in Clermont-Ferrand statt. Zehn deutsche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Studierendenwerks Niederbayern/Oberpfalz informierten sich in der Partnereinrichtung Crous Clermont Auvergne über den Umgang mit der Coronapandemie in Frankreich und lernten zudem Kultur, Land und Leute kennen.

Maßnahmen gegen die Coronapandemie in Frankreich

Der inzwischen seit über 40 Jahren bestehende Austausch zwischen Studierendenwerk und Crous bringt nicht nur Menschen über die Staatsgrenzen und Sprachbarrieren hinweg näher. Dank ähnlicher Strukturen und Zielsetzungen beider Partnereinrichtungen ermöglicht er auch einen fachlichen Austausch. Bestimmendes Thema im Austauschzyklus 2021-2022 war die Coronapandemie. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Arbeitsbereichen des Crous stellten ihren deutschen Pendants Aktionen und Förderprogramme des französischen Staates sowie des Dachverbandes der 26 Crous in Frankreich, Cnous, vor. Besonders in Erinnerung bleibt das staatlich subventionierte 1-Euro-Essen für bedürftige Studierende in der Mensa: Studierende, die staatliche Finanzierungsleistungen erhalten (vergleichbar mit dem deutschen BAföG) können in der Mensa ein Menü bestehend aus Vorspeise, Hauptgang und Dessert für 1 Euro erhalten. Staatliche Unterstützung erhalten aber nicht nur die Studierenden direkt, sondern auch das Crous, z.B. in Form des Programms „France Relance“. Das Programm hat zum Ziel, die Modernisierung der Crous fortzuführen und die Energieeffizienz der Liegenschaften zu verbessern. Sechs Wohnbausanierungen des Crous Clermont Auvergne werden im Rahmen von „France Relance“ unterstützt. Einige der bereits sanierten oder sich noch in der Sanierung befindenden Wohnanlagen waren Teil des Besichtigungsprogramms.

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Le Tour d’Auvergne: Besse, Murol, Orcival, Clermont-Ferrand

Natürlich findet der deutsch-französische Austausch nicht nur auf Baustellen oder ganz formell in Sitzungszimmern statt. Mindestens so wichtig ist die informelle Begegnung bei gemeinsamen Ausflügen. Und die Auvergne hat viel zu bieten! Jahrhundertealte romanische Kirchen, entlegene Kleinode wie Besse oder Orcival, verwunschene Höhlen, uneinnehmbare Burgen wie in Murol oder legendenumwobende Vulkanseen: Die Auvergne mag für viele Deutsche zu Unrecht noch als unbekannte Region gelten. Denn zwischen Seen, Wäldern und Bergen entfaltet sich ein einzigartiges Naturschauspiel. Und grüne Weiden soweit das Auge reicht – perfekte Bedingungen also für Viehzucht und Käseproduktion. Nicht umsonst ist die Auvergne bekannt für Käsesorten wie Cantal oder Saint-Nectaire.

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Eng verbunden sind vor allem die Städte Regensburg und Clermont-Ferrand. Seit über 50 Jahren besteht eine Städtepartnerschaft. Fast logisch könnte man meinen, denn die Gemeinsamkeiten beider Städte zeigen sich an der vergleichbaren Einwohnerzahl, einer lebhaften Studentenszene und den imposanten Kathedralen im Herzen beider Städte. Letztendlich sind es aber die Menschen und insbesondere die Studierenden, welche die Beziehungen beider Städte beleben. Und die Bedeutung dieser Beziehungen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, wie Jérôme Auslender, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Clermont-Ferrand und Beauftragter für das studentische Leben und die internationalen Beziehungen bei einem Empfang der deutsch-französischen Delegation im Rathaus von Clermont-Ferrand betonte.

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 Gruppenfoto Rathaus web

Nach dem Austausch ist vor dem Austausch

Nach drei intensiven Programmtagen trat die zehnköpfige Delegation die Rückreise nach Regensburg, Passau, Landshut, Deggendorf und Cham an. Mit im Gepäck: viele schöne Erinnerungen an die gemeinsam verbrachten Momente, die netten Gespräche und den fachlichen Input für die eigene Arbeit in Deutschland. Und natürlich mit der Gewissheit, dass es ein Wiedersehen geben wird. Denn nach dem Austausch ist vor dem Austausch. Ein neuer zweijähriger Austauschzyklus beginnt schon im Jahr 2023 in Niederbayern/Oberpfalz. Die Vorfreude auf beiden Seiten des Rheins ist schon jetzt groß.