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2021

2021 fand nach anderthalbjähriger Pause wieder ein deutsch-französischer Mitarbeiteraustausch in Deutschland statt. © Yuliia Drahan

Deutsch-französischer Mitarbeiteraustausch 2021 – ein Hauch von Normalität

Nach dem Jubiläumsaustausch zwischen dem Crous Clermont Auvergne und dem Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz im Jahr 2019 und einer pandemiebedingten Pause 2020 konnte 2021 endlich wieder ein deutsch-französischer Mitarbeiteraustausch stattfinden. Elf deutsche Bedienstete aus allen Dienststellen und verschiedenen Arbeitsbereichen des Studentenwerks empfingen vom 6. bis 10. September 2021 neun ihrer französischen „Pendants“. Der Austausch zum Thema „Umgang mit der Coronapandemie in Deutschland und Frankreich“ war ebenso geprägt von der weiter anhaltenden Pandemie, denn in der Durchführung der Begegnung wurde auf sämtliche Coronamaßnahmen geachtet.

Aller Sicherheitsmaßnahmen zum Trotz blieb die überaus erfreuliche Erkenntnis, dass auch in Coronazeiten eine internationale Begegnung möglich ist und eine grenzüberschreitende Pandemie keine grenzüberschreitende Freundschaft bricht.

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Vier Dienststellen und weitaus mehr Erkenntnisse

Der Austausch fand an gleich mehreren Dienststellen des Studentenwerks in Deggendorf, Regensburg, Passau und Landshut statt. Die französischen Gäste bezogen ihre Unterkunft in der neuen Studentenwohnanlage in der Unteren Himmelreichstraße in Deggendorf. Von dort gingen die täglichen Ausfahrten ab. Los ging es am 7. September 2021 mit einer Fahrt nach Regensburg. Nach einem bayerischen Frühstück im Gemeinschaftsraum der Studentenwohnanlage Amberger Stadel standen Besichtigungen in den Altstadtwohnanlagen in Regensburg auf dem Programm. Die Geschäftsführung und der Verantwortliche für die Hausmeister und für die Altstadtwohnanlagen gaben der französischen Delegation einen Einblick in den Betrieb und die Vermietung von denkmalgeschützten öffentlich geförderten Gebäuden. Daneben wurde sich auch über die Herausforderungen im studentischen Wohnen seit Beginn der Coronapandemie ausgetauscht.

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Als Gegenprogramm zu den Wohnanlagen in historischen Gebäuden besuchte die Gruppe im Anschluss die neueste Wohnanlage des Studentenwerks in Regensburg in der Franz-Mayer-Straße. 204 Mieterinnen und Mieter leben dort in unmittelbarer Nähe vom Regensburger Hochschulcampus.

Der nächste Tag in Passau stand ganz im Zeichen der Hochschulgastronomie. Denn (nicht nur) in diesem Bereich hat sich seit Beginn der Coronapandemie einiges getan: Die häufige Anpassung von geltenden Coronamaßnahmen – Mensa auf; Mensa zu; Mensa wieder auf, aber nur noch to-go; Mensa auf mit eingeschränktem Vor-Ort-Verzehr etc. – machten es in den vergangenen Monaten sowohl für die Verantwortlichen im Studentenwerk als auch für die Gäste der Mensen und Cafeterien nicht einfach. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Crous berichteten, dass die Umsetzung der vom französischen Staat verhängten Hygienemaßnahmen auch im universitären Umfeld in Frankreich für alle äußerst herausfordernd war. Besonders interessiert zeigten sich die Delegation am Mehrwegsystem der Firma relevo und am wechselnden Angebot von vegetarischen und veganen Speisen. Denn das Thema Nachhaltigkeit wird sowohl im Studentenwerk als auch im Crous großgeschrieben.

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Förderung der interkulturellen Kommunikation

Neben dem fachlichen Austausch stand aber immer auch die persönliche Begegnung im Fokus. Bei gemeinsamen Besichtigungen, u.a. im Regensburger Dom, auf einer Schifffahrt in Passau oder – am letzten Tag – in der Burg Trausnitz in Landshut, lernte sich die binationale Gruppe auch privat besser kennen. Unterstützt von drei studentischen Dolmetscherinnen fiel die formelle und natürlich auch informelle Kommunikation zwischen den deutschen und französischen Austauschteilnehmer*innen umso leichter. Viele der Teilnehmer*innen waren noch nie in Deutschland bzw. Frankreich. Nur wenige Begegnungen zwischen Menschen der jeweils anderen Nation fanden bislang statt. Die Begegnung war daher neben dem fachlichen und zwischenmenschlichen Austausch auch eine Chance, ein offenes und modernes Bild von Deutschland und Frankreich zu vermitteln. Mit zunehmendem Kontakt legte sich die anfängliche Reserviertheit und zunächst vermutete Barrieren schienen doch nicht mehr so groß. Der deutsch-französische Austausch zeigte erneut, dass die zwischenmenschliche Begegnung die vorhandenen Gemeinsamkeiten größer und bedeutender erscheinen lässt, als etwaige Unterschiede.

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Ein Wiedersehen im Jahr 2022

Nachdem 2021 das Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz die freudige Rolle als Gastgeber hatte, findet im Jahr 2022 der Gegenbesuch in Clermont-Ferrand statt. Die deutsch-französische Gruppe bestehend aus Bediensteten der Bereiche Internationales, Arbeitssicherheit und Qualitätsmanagement, Hochschulgastronomie, Bauwesen und Wohnen, BAföG, Kulturförderung, Sozialberatung und Personal trifft sich erneut dann in Frankreich, um mehr über den Umgang des französischen Crous mit der Coronapandemie zu erfahren.

Die Vorfreude auf den Rückbesuch ist jetzt schon groß: Denn mit dem Wiedersehen können aus ersten Kontakten im besten Fall Freundschaften entstehen. Ganz nach dem Motto: „Vive l’amitié franco-allemande ! Vive l’échange !“

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Bildnachweis auf alle Fotos: Yuliia Drahan